Eskrima

Eskrima ist eine alte Kriegskunst, moderne Selbstverteidigung, Wettkampfsportart und die wesentliche Form der Philippinischen Kampfkünste Filipino Martial Arts (FMA), die auch unter den Namen Arnis und Kali bekannt ist. Die Philippinen sind eine Inselgruppe mit über 7.000 Inseln und über 70 verschiedenen Sprachen und Dialekten. Aufgrund dieser sprachlichen Unterschiede sind seinerzeit im Norden der Begriff Arnis, im Süden der Begriff Kali und im Zentrum der Begriff Eskrima entstanden. Zudem ist Eskrima/Kali/Arnis offiziell seit dem Jahr 2010 Nationalsport der Philippinen und wird daher an allen philippinischen Schulen als Lehrfach unterrichtet.

Es handelt sich hierbei um eine sehr facettenreiche Kampfkunst mit verschiedenen Stilen und mit je nach Stil und Schule besonders ausgeprägten Schwerpunkten. Hierzulande wird Eskrima an den Kampfsportschulen speziell auf die Ausübung von Einzel- und Doppelstocktechniken mit dem Rattanstock (60-65 cm) reduziert. Doch diese Kampfkunst ist weitaus vielfältiger.

Der Schwerpunkt liegt auf der Waffenlehre. Neben den bereits erwähnten Rattanstöcken kommen hier mit Schwert, Messern, Kurz- und Langstock, Speer, Lanze, Schild, Streitaxt, usw. die unterschiedlichsten Hieb-, Stich-, Stoß-  und Schnittwaffen in Einzel-, Doppel- oder Kombinationstechnik (z.B. Schwert und Messer) zum Einsatz. Besonders eindrucksvoll sind die vielfältigen Arten von Messern und Schwertern.

Aber auch umfangreiche waffenlose Techniken sind Bestandteil des Eskrima. Die Tritt-, Stoß- und Schlagtechniken erinnern einerseits an das Thai-Boxen und andererseits an Nahkampf- und Mitteldistanztechniken aus dem Jeet Kune Do oder Wing Tsun. Auch die Ringerkunst Dumog mit weitgehenden Wurf-, Hebel- und Bodentechniken darf hier keinesfalls unerwähnt bleiben.

Besondere und neue Bedeutung hat Eskrima durch medizinisch-wissenschaftliche Untersuchungen mit Langzeitstudien für die Steigerung der Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit gewonnen. Durch viele über kreuz laufende und spiegelverkehrte Einzel- und Doppelbewegungen werden in sehr starkem Maße die neuronalen Vernetzungen im Gehirn aufgebaut und trainiert.