Am 08.10.2016 fand in den Räumen der Sportschule Gröger in Bayreuth der Lehrgang „Tae-Ki-Do / Kobudo“ mit Christian Daller statt. Christian Daller ist ein langjähriger Schüler des IAWO Präsidenten Wolfgang Gröger und er freute sich, dass er, nachdem er beruflich fast die Hälfte des Jahres im Ausland zubringt, endlich wieder einmal bei seinem Trainer und dessen Schülern in Bayreuth sein konnte.

Zur Begrüßung gab es dementsprechend auch ein herzliches Willkommen und Daller freute sich, dass er seine beiden ältesten Kinder zum ersten Mal mit auf einen Bodo-Lehrgang mitnehmen konnte. Dabei sollte auch erwähnt werden, dass die Einnahmen aus dem Lehrgang den Bau eines Spielplatzes in Ebenhausen unterstützen. Danke also an die Teilnehmer für die Unterstützung!

Am Anfang des Lehrgangs ging Christian Daller kurz auf die Geschichte des Tae-Ki-Do ein, einer Relativ jungen Kampfsportart, die in dieser Form erst in den 60ern in Amerika entstand und Elemente aus dem Tae-Kwon-Do sowie Hap-Ki-Do mit dem Kobudo verschmelzt. Dabei entstand ein spannender Mix, der neben Traditionellen Techniken und Werten auch eine Menge an Techniken für Selbstverteidigung und Wettkampf bietet. Die Sportart gelangte Anfang der 80er über Amerikanische Soldaten nach Schweinfurt, von wo aus es seinen Weg in die IAWO fand.

Christian Daller selbst erlernte Tae-Ki-Do unter Jürgen Kampa und lernte bei der IAWO Trainerausbildung schließlich auch Wolfgang Gröger kennen, der ihn schließlich auch im Bodo-Taijutsu ausbildete.

Nach der kurzen Einführung ging Christian Daller dann auf funktionale Aufwärm- und Dehnübungen ein, mit denen sich die Trainierenden auf den Lehrgang einstimmten.

Nach diesem Abschnitt, der etwa 45 Minuten in Anspruch nahm, ging Daller dann auf Kumite-Übungen über. Dabei erläuterte er, dass Tae-Ki-Do trainierende die Möglichkeit haben, bei offenen Wettkämpfen jeder Stilrichtung teilzunehmen, da es im Tae-Ki-Do keine eigenen Wettkämpfe gibt. Tae-Ki-Do Kämpfer haben aber immer wieder im Kickboxen und im All-Style-Karate erfolgreich an Kumite Wettkämpfen teilgenommen auch gab es mit Thomas Renner einen sehr erfolgreichen Kata Wettkämpfer.

Daller konzentrierte sich aber im gesamten Wettkampf auf Techniken, wie sie in Vollkontakt-Sportarten zum Einsatz kommen. Er wählte den Schwerpunkt, weil dabei die Deckungsarbeit eine andere Herangehensweise hat als im Leicht- oder Semikontakt. Im Vollkontakt kommt es vor allem darauf an, eine robuste Deckung zu haben, die auch der großen Wucht eines mit aller Härte angreifenden Gegners Stand halten muss.

Dabei gibt es aber natürlich mehrere Einschränkungen, etwa im Vergleich zur Selbstverteidigung. Zum Einen wird mit Boxhandschuhen trainiert und gekämpft, zum anderen sind im Sinne des Sportlichen Wettkampfes nicht alle Aktionen erlaubt.

Daller zeigte zunächst verschiedene Deckungen in allen Höhen, bevor er Techniken mit den einzelnen Deckungen zu Kombinationen verband. Dabei ermunterte er die Teilnehmer, statt auf die Pratzen oder vorgehaltenen Handschuhe, auf die Deckung des Partners zu schlagen. Dies soll zum Einen bewirken, dass die Deckung auf ihre Schutzwirkung hin optimiert werden kann, zum Anderen gewöhnt man sich auf diese Art auch daran, dass man in unübersichtlichen Situationen den Überblick und die Kontrolle behält.

Dabei zeigte er aber auch immer wieder Parallelen zu den Techniken aus dem Bujinkan oder der Selbstverteidigung auf, z.B. dass Sabaki aus bestimmten Würfen auch der Fusstechnik in manchen Kombinationen entspricht, da man bei beiden die selbe Energie aus der Körpermitte braucht.

Die Teilnehmer waren schließlich von dem Thema so fasziniert, dass alle kaum bemerkten, dass der Zeitraum für das Training fast vorüber war. Christian Daller beschloss auf Grund des Interesses für das Thema, dass das zweite Thema, Sparring mit Softwaffen aus dem Kobudo,  auf ein anderes Mal vertagt werden musste, damit die Teilnehmer möglichst viel aus dem Kumite mit nach Hause nehmen konnten.

Am Ende des Lehrgangs bedankten sich die Teilnehmer wie auch Wolfgang Gröger bei Christian Daller bevor sie alle sichtlich müde aber glücklich den Heimweg antraten. Danke auch an Wolfgang für die Räumlichkeiten sowie seinen unermüdlichen Einsatz für das Bodo sowie die IAWO.

Christian Daller  Shihan  6. DAN

IAWO Fachbereichsleiter Kobudo

(Mitglied der IAWO e. V.)