Bericht

Am Samstag, den 10.10.2015, lud der Kampfsportverband IAWO e. V. in die Sportschule Gröger, im Reservistenheim (Mozartstrasse 16, in Bayreuth) zu einem Kobudo Lehrgang mit Christian Daller, Shihan 6. Dan ein.

Kobudo ist eine japanische Kampfsportart, die sich mit Waffen bestehend aus bäuerlichen Alltagsgegenständen beschäftigt und auf Techniken aus dem Karate aufbaut. An diesem Samstag stand eine dieser Waffen im Mittelpunkt: Das Sai, eine Art kurze Heugabel, die einen recht kurzen einhändigen Stil besitzt. Die Waffe wird, obwohl sie in deren Arsenal eher eine untergeordnete Rolle spielte, heute eher mit den Ninjas in Verbindung gebracht. Dabei wurde die Waffe im chinesischen Kung Fu bzw. in den bäuerlichen Kampfkünsten der japanischen Insel Okinawa genutzt.

Von dort fand sie ihren Weg mit japanischen Emigranten in die USA, wo sie dann den Weg in "Ninjafilme" fand, auch wenn zu diesem Zeitpunkt außer dem Namen und einiger Legenden der "Schattenkrieger" in Amerika kaum etwas bekannt war. Angeregt durch diese Filme zog es einige Amerikaner nach Japan, um die geheimnisvollen Ninja zu finden. Einigen dieser Amerikaner gelang es schließlich einen der letzen Großmeister ausfindig zu machen und zu überzeugen, dass er die Techniken der Ninja auch Nichtjapanern zugänglich zu machen. Dr. Hatsumi, so der Name dieses Großmeisters, hat später, um sich von den teilweise recht phantasievollen Filmen abzuheben, seine Kampfkunst unter dem Namen Bujinkan Budo Taijutsu bekannt gemacht. Eben jener Dr. Hatsumi ist Lehrer von Wolfgang Gröger, der das Dojo seiner Frau in Bayreuth für das Seminar zur Verfügung gestellt hat. Wolfgang Gröger hat von Dr. Hatsumi mit dem 15. Dan die höchste Auszeichnung im Bujinkan erhalten.

Somit schließt sich mit einem Kobudo Lehrgang sozusagen der Kreis, da so nun die Schüler von Gröger, die fast alles über die "echten" Ninjas lernen, auch etwas über Kobudo erfahren können, das sozusagen im Westen über die oben erwähnten Filme die Ninjas bekannt gemacht hat.

Christian Daller, seit Jahrzehnten Schüler von Wolfgang Gröger und auch im Bujinkan erfahren, begann den Lehrgang mit den Grundlagen. Wie kann man das Sai richtig halten, wie kann man zwischen den Haltungen wechseln, ohne eine zweite Hand einzusetzen bzw. die Kontrolle zu verlieren? Welche Vorsichtsmaßnahmen muss man beim Training einhalten?

Danach ging es mit verschiedenen Hebel- und Wurftechniken weiter, die mit dem Sai ausgeführt, bzw. unterstützt werden können. Darüber hinaus wurden verschiedene Block und Schlag bzw. Stoßtechniken gezeigt. Dabei zeigte Daller Varianten, die sowohl Anfänger ausführen können, wie auch solche die Fortgeschrittene forderten.

Nach mehreren Stunden Training beendete Christian Daller das Training und wurde von den Teilnehmern, die teilweise sogar die Anreise aus Frankfurt auf sich nahmen, mit Applaus verabschiedet.