Am 13. und 14. März 2010 fanden wie jedes Jahr
der Teacher-Lehrgang der IAWO statt. Dazu kamen die Anwärter auf den
Trainerschein sowie die turnusmäßig zur Auffrischung verpflichteten Trainer der
IAWO in das Schloss Thurnau. In dieser schönen historischen Umgebung
absolvierten die Teilnehmer einen zweitägigen Lehrgang.
Den Anfang machte Dr. med. Rösch (Chirurg, Facharzt, Unfallarzt), der den
Teilnehmern über den gesamten Vormittag die Grundlagen der ersten Hilfe nahe
brachte. Dabei ging es primär um Verletzungen wie sie im (Kampf-) Sportgeschehen
auftreten können, aber auch Akuterkrankungen wurden zwecks umfassenden
Überblicks behandelt. Dabei stellten die Teilnehmer rege Fragen. Dr. Rösch
demonstrierte danach noch einige Situationen an Hand von Lehrfilmen. Schließlich
übten die Teilnehmer auch die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einem Dummy. Dabei
lobte Dr. med. Rösch, dass offensichtlich jeder der Teilnehmer die HLW recht
ordentlich beherrsch.
Nach der Mittagspause Übernahm Dipl. Ing. Wolfgang Gröger, 13. Dan Shihan und
Präsident der IAWO, den Teil zum Training allgemein. Dabei ging er auf die
Voraussetzungen ein, unter denen ein Training in der IAWO gehalten werden darf.
So darf Training nur von Inhabern einer Trainerlizenz gehalten werden. Dabei
gibt es noch z.B. die Sonderregelung, dass ein D-Lizenzinhaber grundsätzlich nur
diese Techniken unterrichten darf, den ein Inhaber einer höheren Lizenz zuvor
unterwiesen hat.
Im Anschluss ging er recht umfangreich auf Trainingsgrundlagen ein, Angefangen
von Definitionen bestimmter Begriffe wie Kondition, Ausdauer, Kraft usw. bis hin
zum Körperbau, wie Knochen und Gelenkarten. Weiterhin ging es auch um
verschiedene Trainingsmethoden, sowie ihre Anwendung in bestimmten
Trainingssituationen.
Zum Ende des Tages ging schließlich noch Dipl. Informatiker Christian Daller, 5.
Dan Renshi, auf die Rolle und Verantwortung des Vorstandes im Verein ein. Dabei
stellte er die klare Rollenverteilung zwischen Vorstand und Hauptversammlung
dar. Auch die Pflichten und Risiken als Vorstand waren einen wichtigen Teil
seines Vortrags. Dabei entwickelte sich aus den Fragen der Teilnehmer auch ein
Exkurs, in dem u. a. die Frage erläutert wurde, welche Vorteile ein
eingetragener Verein überhaupt bietet, bzw. warum es überhaupt den Verein im
rechtlichen Sinn gibt.
Kurz vor fünf wurde dann der Lehrgang für Samstag beendet.
Am Sonntag, früh um 8 Uhr, begann erneut Wolfgang Gröger den Tag mit einem
Vortrag über das Verbandswesen der IAWO. Dabei stellte er die Verschiedenen
Gremien, Rollen und Aufgaben im Verband vor. Dabei ging er auch auf die
Budotitel ein, die in der IAWO verliehen werden, zeigte Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zu der Handhabung und Bedeutung dieser Titel in Asien und in der
westlichen Welt.
Im Anschluss ging Christian Helmuth, 4. Dan Renshi, Vizepräsident der IAWO und
vom Beruf Polizeibeamter, auf die aktuellen Regelungen in der Notwehr und
Nothilfe ein. So erklärte er den §32 StGB zur Notwehr recht ausführlich mit
Fallbeispielen. Dabei konnte er natürlich auf seine reichen Erfahrungen aus
seinem Beruf zurückgreifen.
Im 3. Vortrag des Tages brachte Dipl. Ing. Joachim Schweizer, 7. Dan Shihan,
einen Beitrag zum Thema Deeskalation und Selbstbehauptung. Er selbst ist an
Schulen unterwegs um Deeskalation dort zu unterrichten. Er brachten den
Lehrgangsteilnehmern die Grundlagen zu diesem äußerst interessanten Feld näher.
So ging er auf Erscheinungsbild, Körpersprache und Stimme ein. Besonders ging er
auch darauf ein, nach welchem Schema sich Gewaltverbrecher je nach Art des
Verbrechens ihre Opfer suchen. Hier gibt es interessante Studien und
Statistiken, die hier bestimmte Strickmuster erkennen lassen, die bei einem
solchen Training Rückschlüsse für ein sinnvolles Training zulassen.
Im Letzten Teil des Seminars hat Roland Rausch, 3. Dan ATK, Major der Luftwaffe
a. D., Inhaber einer Sicherheitsfirma,
Dozent u. Prüfungsausschuss (IHKs)
für Personenschützer, wurde das Thema Waffenrecht behandelt. Dabei ging er auf
die Regelungen im WaffG ein. Insbesondere ging er auf die Liste in Anlage 2 des
WaffG ein, in der die verbotenen Waffen aufgelistet sind. Darüber hinaus
erklärte er die aktuellen Regelungen im Waffengesetz wie auch die letzten
Änderungen, die in 2008 in Kraft traten.
Zum Abschluss des 2. Tages fanden schließlich noch die theoretischen Prüfungen
zu allen Teilen des Lehrgangs statt. Hier mussten die Prüflinge noch einmal
beweisen, was sie aus den letzten 2 Tagen behalten hatten. Die Ergebnisse werden
in den nächsten Tagen vorliegen. Anschließend traten alle die Heimreise an, um
dann nach Möglichkeit im kurzen Restwochenende noch Erholung für die kommende
Woche zu sammeln.
Christian
Daller
Public Relations und Press
Officer IAWO |