IAWO - Budoseminar 2008

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Von links: Walter Neubauer, Wolfgang Gröger, Jörg Daubenmerkel und Stephan Mai

Nach einer kurzen Begrüßung durch Vizepräsident Walter Neubauer, 9. Dan unterrichtete IAWO-Präsident Wolfgang Gröger, 13. Dan (Japan), seine Teilnehmer im mittelalterlichen Kampf der Samurai. Dazu bediente er sich u. a. verschiedener Techniken für den Kampf mit Yoroi aus der Shinden-Fudo-Ryu, die er allesamt in seiner selbst gebauten Rüstung demonstrierte. Gröger zeigte zunächst die wichtigsten Grundstellungen (Kamae) für das Kämpfen mit der Yoroi. Anschließend folgte Yoroi-Kumiuchi-Kata, Techniken für den Zweikampf. Die Techniken wurden alle in kompletter Rüstung gezeigt. Hierbei assistierte ebenfalls in Rüstung Stepfan Mai, 5. Dan, ein Meisterschüler von Wolfgang Gröger. Es kamen auch diverse Waffen zum Einsatz. Shihan Gröger demonstrierte u. .a. den Einsatz von Tachi, Yari, Yoroidoshi, Hachiwari und Jutte. Weiterhin erklärte und zeigte Bujinkan Shihan Wolfgang Gröger zu den einzelnen Techniken das dazugehörige Taijutsu und einige wichtige Besonderheiten beim Tragen einer Rüstung, wie z.B. eingeschränkte Beweglichkeit, Schwachstellen, Gleichgewicht, Timing, Distanz etc.

Parallel in der gleichen Halle lehrte wie üblich in eindrucksvoller Weise IAWO-Vizepräsident Walter Neubauer, Shihan 9. Dan, den mittelalterlichen Schwertkampf sowie u. a. grundlegende Schwerttechniken, Kombinationen verschiedener mittelalterlichen Waffen und Techniken ohne Waffen.

Im darauf folgenden Teil stellten nun Walter Neubauer und Wolfgang Gröger gemeinsam den mittelalterlichen europäischen und den japanischen Waffenkampf in Rüstung einander gegenüber. Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entwicklung der Waffen, Kampftechniken und Rüstungen auf beiden Gebieten demonstrierten die Referenten für eine bestimmte Kampfsituation, z.B. Schwertabwehr, jeweils Techniken und Vorgehensweisen aus beiden Gebieten und stellten dabei die bezeichnenden Unterschiede heraus.

Parallel in einer weiteren Halle unterrichtete Susanne Küffner ersatzweise für den dienstlich verhinderten Polizeibeamten Dominik Salosnig, 2. Dan, Ju-Jutsu-Bodenkampf. Im anderen Teil der Halle lehrte Oliver Gack, 5. Dan aus Kulmbach All-Style-Karate für Kinder, bei einer separaten Kindergruppe. Hier trainierte er u. a. Schlagtechniken und Tritttechniken und Selbstverteidigung für Kinder im Alltag.

Nach der Mittagspause lehrte Wolfgang Gröger grundlegende Techniken aus der Togakure-Ryu, dem Bujinkan-Jahresthema 2008. Shihan Gröger erläuterte zunächst verschiedene Methoden zum Blenden mit Blendpulver (Metsubushi) und anschließend deren taktischen Einsatz. Hier erläutere er auch antike Möglichkeiten für den Umgang mit Metsubushi sowie deren Aufbau bzw. Zusammensetzung. Ersatzweise trainierten die Teilnehmer mit kleinen Bällchen aus Papier. Dann zeigte Gröger den Umgang und die Prinzipien für Shuriken (Wurfklingen). Hier wies er ausdrücklich auf die waffenrechtlichen Richtlinien und Bestimmungen hin. So ist es u. a. möglich Techniken beispielsweise mit kleinen Kärtchen (Visitenkarten etc.) zu trainieren. Die Teilnehmer sollten hierbei üben, den Angriffen von einem oder mehreren bewaffneten Gegnern durch Störmanöver, wie z.B. das Werfen bzw. Schleudern von Blendpulver oder Wurfsternen, sicher zu entkommen. Weiterhin wurde der Umgang mit Handkletterkrallen (Shuko) demonstriert und trainiert (z.B. abnehmen eines Schwertes). Gröger wies auch hier ausdrücklich darauf hin, dass im Training grundsätzlich nur Kletterkrallen aus Kunststoff zum Einsatz kommen sollen, wegen der hohen Verletzungsgefahr.

Im folgenden Teil behandelte Wolfgang Gröger Straßenkampf. Die Teilnehmer lernten grundlegende Techniken gegen verschiedene Angriffe wie Schläge und Tritte oder Würgegriffe. Gröger ging hierbei jeweils auch auf die Besonderheiten einer Straßenkampfsituation bezüglich Distanz, Timing, konsequentes Handeln und einschlägige Notwehrbestimmungen ein.

Am Ende des Tages stand Anti-Terror-Karate mit IAWO-Vizepräsident Christian Hellmuth, 2. Dan, auf dem Programm. Der Polizeibeamte demonstrierte den Teilnehmern unterschiedliche Möglichkeiten, wie man eine Person sichern kann, um sie z.B. nach Waffen zu durchsuchen, und erklärte hierbei auch den Einsatz von Handschellen. Die jeweiligen praktischen Übungen zeigten den Teilnehmern die möglichen Gefahren, die von einer fremden Person ausgehen können.

Rüdiger Schmiedel, Shihan 6. Dan, zeigte in seinen Teilen die Kata Heian Shodan, die erste Kata die im Shotokan Karate unterrichtet wird. Die Teilnehmer des Kurses bekamen zuerst den Ablauf der einzelnen Techniken innerhalb der Kata gezeigt, so dass jeder die Kata im Ganzen kannte. Danach erweckte Rüdiger Schmiedel die Kata zum Leben indem er Bunkai der Kata zeigte. Bunkai sind Anwendungen / Interpretationen der Kata mit einem Partner. So kann man sich den in der Kata nur in der Vorstellung entstehenden Gegner mit Hilfe eines Partners besser vor Augen führen. Wie so oft schaffte es Rüdiger die Teilnehmer mit seiner Begeisterung für das Karate anzustecken.

Christian Daller, Sensei 2. Dan,  zeigte dann verschiedene Techniken aus dem Kobudo mit Sai und Kama. Rüdiger und Christian, die sich schon länger kennen legten kurzerhand ihre in einer gemeinsamen Halle stattfindenden Teile zusammen, so dass Christian immer wieder Bezug auf die Bunkai von Rüdiger nehmen konnte. So wurde den Teilnehmern deutlich, wie man mit Hilfe der Waffen aus dem Kobudo die Techniken aus dem unbewaffneten Kampf erweitern kann. So wurde auf viele Parallelen hingewiesen und die erweiterten Möglichkeiten, z.B. mit Hilfe der Waffen die Reichweite zu erhöhen, gleich praktisch umgesetzt.

In seinem letzten Beitrag in der Veranstaltung zeigte Christian Daller Selbstverteidigungstechniken mit alltäglichen Gegenständen. So untermauerte er seine eingangs aufgestellte Behauptung, dass ein Kugelschreiber eine der vielseitig einsetzbarsten Waffen sei, über fast die gesamte Stunde hinweg. So zeigte er Schläge, Stiche, Hebel und sogar Würfe mit dem Kugelschreiber. Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von der Möglichkeit diesen Gegenstand zusammen mit Druckpunkten (Schmerzpunkt des menschlichen Körpers) einzusetzen. Aber auch Techniken mit denen man sogar beispielsweise eine gute Deckung eines Kickboxers mit dem Schreibgerät durcheinander bringen kann kamen gut an. Weiter zeigte er auch verschiedene Techniken mit einer Zeitung, dem Gürtel oder auch einem Kabel, einer Dose mit Magnesiumtabletten sowie allem Anderen was die Teilnehmer zufällig dabei hatten.

 
Wolfgang Gröger (links), Stephan Mai (rechts)
 

Wolfgang Gröger (hinten), Stephan Mai (vorne)
 


Wolfgang Gröger (hinten), Stephan Mai (vorne)
 
 
Wolfgang Gröger (links), Stephan Mai (rechts)
 
 

Wolfgang Gröger (links), Stephan Mai (rechts)
 
 

Wolfgang Gröger (oben), Stephan Mai (unten)
 


Walter Neubauer
 


Oliver Gack (vorne)
 


Susanne Küffner (unten)
 


Walter Neubauer (Mitte)
 


Wolfgang Gröger (hinten), Stephan Mai (vorne)
 


Christian Daller (links), Rüdiger Schmiedel (rechts)
 


Wolfgang Gröger (links), Stephan Mai (rechts)
 


Wolfgang Gröger (links), Stephan Mai (rechts)
 


Wolfgang Gröger (Mitte hinten)
 


Wolfgang Gröger (hinten), Christian Hellmuth (vorne)
 


Christian Daller (links), Rüdiger Schmiedel (rechts)
 


Joachim Schweitzer (rechts)
 


Christian Hellmuth (oben)
 


Christian Daller (rechts)
 


Kinder der Sportschule Gröger, Wolfgang Gröger (rechts)
 


Wolfgang Gröger (links), Christian Daller (rechts)

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