Unsichtbarkeit der Ninja, in Bayreuth, am 20.01.07

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Am 20.01.2007 fand in der Sportschule Gröger in Bayreuth ein Seminar zu einem recht ungewöhnlichen Thema statt. Die Unsichtbarkeit der Ninja war Schwerpunkt dieser Veranstaltung, zu der sich rund 25 Teilnehmer aus ganz Deutschland eingefunden hatten.

Shihan Wolfgang Gröger (11. Dan Bujinkan-Budo-Taijutsu) wollte mit diesem Lehrgang wieder einmal die Vielfältigkeit der einzigartigen Kampfkunst des Ninjutsu (heute Budo-Taijutsu) vorstellen.

Zunächst verdeutlichte Gröger jedoch, dass es keine Unsichtbarkeit im physischen Sinne gibt, wie sie oft fälschlicherweise in spektakulären Ninja-Filmen dargestellt wird. Vielmehr meint man mit dieser „Unsichtbarkeit“ das Verschmelzen mit der Umwelt und die persönliche Unauffälligkeit. So machte Gröger deutlich, dass es bis in die heutige Zeit durchaus möglich ist, diese „Unsichtbarkeit“ zu erreichen. Im militärischen Bereich werden diese Möglichkeiten ebenso genutzt oder wie sie zum Beispiel bei einem Kaufhausdetektiv Anwendung finden, der als normaler Kunde mit einer Plastiktüte getarnt seine Arbeit verrichtet.

Natürlich machte Gröger auf die Vielzahl der Möglichkeiten aufmerksam und verdeutlichte dabei auch, auf wie viele Details der Anwender zu achten hat, um wirklich aus dem Wahrnehmungsbereich seines Umfeldes vollkommen zu verschwinden.

Shihan Gröger demonstrierte aber auch, dass es heutzutage mittels Technik leichter ist, beispielsweise eine im Dunkeln anschleichende Person ausfindig zu machen. Hierzu hatte er ein Nachtsichtgerät mitgebracht, um den Teilnehmer dies zu verdeutlichen.

Natürlich kann man nun die Frage stellen, was Ninja-Kampfkunst und Moderne Technik in einem Lehrgang zu suchen haben. Doch die historische Entwicklung der früheren Ninja macht nur zu deutlich, dass sich diese Clans oft die seinerzeit modernsten Erfindungen nutzbar machten, um ihre Missionen erfolgreich zu erfüllen. So nutzten sie auch Schiesspulver und Steinschlossgewehre, obwohl sie in den einzelnen Provinzen als unehrenhafte Waffen der Feiglinge verrufen waren.

Berücksichtigt man diese Entwicklung, so kann man mit Sicherheit sagen, dass ein in der heutigen Zeit lebender Ninja durchaus mit den modernsten Überwachungstechniken und -gerätschaften vertraut wäre und diese auch nutzen würde.

Der praktische Teil dieser Veranstaltung bezog sich jedoch mehr auf die alten Bewegungsarten und Techniken des Anschleichens. So demonstrierte Gröger verschiedene Gangarten, die sich zum Bewegen im Dunkeln eignen, da dabei beispielsweise die Hände zum Ertasten genutzt werden. Auch der Einsatz des Schwertes als Tastwerkzeug wurde hierbei ausgiebig trainiert, wobei Gröger dabei verdeutlichte, dass es schnell als Waffe eingesetzt werden konnte, wenn man beispielsweise einen Wachposten im Dunkeln damit berührte. Auch das Kriechen und lautlose Fortbewegen am Boden waren Bestandteil dieser Übungen.

Den Abschluss bildeten verschiedene Parcours, in denen bei vollkommener Dunkelheit ein Pokal gefunden werden musste. Um dieses noch etwas zu erschweren, wurden Hindernisse und Wächter im Raum postiert, die den jeweils Übenden an seiner Mission hindern sollten. Diese Aktivitäten wurden per Infrarot und Nachtsichtgerät überwacht.

Alle Teilnehmer waren begeistert von diesem Seminar und bedankten sich bei Shihan Gröger am Ende der Veranstaltung mit einem kräftigen Applaus.

Ralf Kürschner

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