Budo-Taijutsu

mit Wolfgang Gröger Shihan 10. Dan
in Zwickau

Zurück zur Übersicht

Wolfgang Gröger (links) bei der Demonstration Mushadori mit Ralf Kürschner (rechts)

Am 09.11.02 fand in Zwickau ein Seminar für Bujinkan-Budo-Taijutsu statt. Das Ninpo-Dojo Zwickau lud dafür Meisterlehrer Wolfgang Gröger (10. Dan) als Seminarleiter zu sich ein. Schwerpunkt des Lehrgangs waren Omote-Gyaku-Henka, Ura-Gyaku-Henka und Renyo. Es handelt sich dabei um Elemente aus der Gyokko-Ryu, einer der neun Schulen, die von Dr. Masaaki Hatsumi (Japan) als Bujinkan-Budo-Taijutsu zusammengefaßt wurden.

Gröger demonstrierte zunächst Omote-Gyaku (Kipphandhebel) in seiner Grundform. Er machte deutlich, worauf bei der grundschulmäßigen Ausführung zu achten ist und wie dieser Hebel mittels Druck auf Nervenpunkte des Handrückens verstärkt werden kann. Gröger verwies dabei immer wieder auf die richtige Beinarbeit und den effektiven Einsatz des ganzen Körpers. Immer wieder korrigierte er geduldig die Übenden, welche schnell erkannten, wie wichtig die kleinen Feinheiten zur effizienteren Ausführung sind.

Im Anschluß zeigte Gröger eine Vielzahl Variationen (Henka) des Hebels. Er zeigte, wie Gundschultechniken so verändert werden können, dass sie auf verschiedene Angriffe und auch bei stärkeren Gegnern eingesetzt werden können. Zum Schluss machte Gröger deutlich, wie dieser Hebel in Verbindung mit einem Hanbo (Stock ca. 90 cm) ausgeführt werden kann. Gröger verwies immer wieder auf den Zusammenhang von Waffenkampf zum Taijutsu (waffenlosen Kampf) und die immer wiederkehrende Übereinstimmung von Kampfhaltungen und Bewegungen.

Ura-Gyaku (Handdrehhebel) ist ein Art Umkehrung von Omote-Gyaku. Gröger zeigte, dass sich dieser Hebel hervorragend mit anderen Atemi-Techniken (z.B. Druck auf Nervenpunkte) kombinieren lässt. Dabei bewegte sich Gröger stets so, dass der Gegner permanent kontrolliert wurde und dieser für sich nicht die geringste Chance auf eine Gegenwehr nutzen konnte. Auch hier demonstrierte Gröger eine Vielzahl an Variationen und die Verbindung der Technik mit dem Hanbo.

Die Gyokko-Ryu beinhaltet eine Menge kleiner Bewegungsabläufe (Kata), welche die elementaren Grundtechniken als Anwendung auf gegnerische Angriffe darstellen. Selbstverständlich sind diese Katas keine Kampftechniken sondern dienen vielmehr dazu, die jeweiligen Techniken besser zu verstehen und im Zusammenhang gegen einen Angriff zu erlernen. Bei Renyo handelt es sich um eine Verteidigung gegen eine Angriffskombination aus Faustschlag, Fußtritt und Reversfassen. Gröger zeigte neben der Grundform einige Variationen und ebenfalls wieder die Möglichkeit, eine Waffe (z.B. Hanbo) zum Einsatz zu bringen.

Interessiert folgten die Teilnehmer den Anweisungen Grögers und versuchten soviel wie möglich aus diesem Lehrgang zu behalten. Gröger beendete den kraftraubenden Lehrgang nach ca. vier Stunden harten Trainings und wurde mit großem Applaus verabschiedet.

Ralf Kürschner

Zurück zur Übersicht